So fing alles an...

50 jahre kctDer Anfang des närrischen Treibens im HKB wäre weit aus schwieriger gewesen, hätte damals nicht ein ganz resoluter, dem Karneval angetaner Direktor das Haus geleitet und vor allen Dingen ein nicht so großartiges Publikum den Faschingsmachern den Rücken gestärkt. So liefen die Faschingstage 1967 ausgezeichnet. Umso unverständlicher die Entscheidung, 1968 den Fasching im HKB ausfallen zu lassen. War es eine politische Entscheidung, waren die Veranstalter überfordert, hatten die Karnevalsmacher Schwierigkeiten, sprich den Elferrat zu besetzen? Fakt war,

die Fußballmannschaft der BSG Medizin Neubrandenburg stand mit vollem Elan hinter dem Einsatz als Garde oder Elferrat und bracht natürlich Stimmung in den Saal. Bis weit in die 70er Jahre hinein bekleideten sie dieses „Amt“. Seit dem Ausfall des närrischen Treibens von 1968 war nie wieder die Rede vom Wegfall dieser Veranstaltung. Auch dann nicht, als Mitte der Siebziger die Glasfassade der Ausstellungshalle ausgerechnet in der Faschingszeit erneuert werden musste. Kurzerhand zogen die Karnevalisten in das zur Firma gehörende Kosmosgebäude um. So wurde in Gaststätte, Foyer, Ballettsaal und Studiokino ein Fasching gefeiert, der von der Stimmung her seines Gleichen sucht. In den sechziger und siebziger Jahren war das Faschingstreiben reiner Kostümfasching, zu dem die Konzert- und Gastspieldirektion Neustrelitz namhafte Künstler, wie Fred Gigo, Günti Krause, Dieter und Dieter oder ADDI vom Kinderfernsehen, zur Programmgestaltung verpflichteten. Seit Anfang der achtziger Jahre, der damalige Präsident Erwin Glanz, wurden mottobezogene Saisons durchgeführt und das Programm vom Club erdacht und gestaltet. Höhepunkt im Leben des KC Tollensia war zweifellos die Organisation und Durchführung des Präsidententreffens der Karnevalclubs der DDR 1989 im HKB und der Stadthalle. Damals nannte sich der Verein noch Arbeitsgemeinschaft Tollensia. Seit der Wende sind die Aufgaben nicht leichter geworden. Worüber lacht das Publikum, wo kann man Pointen setzen? Und vor allen Dingen wo nimmt der Verein das Geld, das unbedingt zum Kauf von Kostümen und der Anschaffung von Requisiten benötigt wird, her? Oder wie bringen die Vereinsmitglieder Job und Verein unter einen Hut? Das Potential in der Truppe ist gut und auch die Ideen zu neuen Programmpunkten sind immer wieder gefunden worden. Das sollte auch in den nächsten Jahren so bleiben.

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