So fing alles an...

50 jahre kctDer Anfang des närrischen Treibens im HKB wäre weit aus schwieriger gewesen, hätte damals nicht ein ganz resoluter, dem Karneval angetaner Direktor das Haus geleitet und vor allen Dingen ein nicht so großartiges Publikum den Faschingsmachern den Rücken gestärkt. So liefen die Faschingstage 1967 ausgezeichnet. Umso unverständlicher die Entscheidung, 1968 den Fasching im HKB ausfallen zu lassen. War es eine politische Entscheidung, waren die Veranstalter überfordert, hatten die Karnevalsmacher Schwierigkeiten, sprich den Elferrat zu besetzen? Fakt war,

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Tramps vom Tollensetal

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Seit über 30 Jahren sind Bernhard und Heike Blümke aktiv im KC „Tollensia e.V.“ tätig. Doch ihre Karnevalsgeschichte begann nicht in Neubrandenburg.

Im Jahr 1978 trat Bernhard, damals noch Student, in den Karnevalclub „Lustiges Närrisches Treiben“ kurz LNT in Jena ein und gründete dort das Gesangstrio: die „Jungs vom Saaletal“.

Als Liederschreiber erdachte er, gemeinsam mit seiner Truppe, pro Saison ein Lied, das zum jeweiligen Motto passte. Dieses wurde dann mit Gitarre, Akkordeon und Pauke zur Freude des Jenaer Publikums intoniert. Im Bänkelgesang, der auch als gesungene Bütt bezeichnet wurden, griffen die „Jungs vom Saaletal“ in ihren Liedern die Probleme der Zeit auf. Außerdem arbeitete Bernhard, seine Freunde nennen ihn Blümel, dort bis 1983 im Vorstand und gehörte dem Elferrat an.
1983 zog Bernhard dann nach Neubrandenburg und suchte sofort den Kontakt zur damaligen Arbeitsgemeinschaft „Tollensia“. Seit dieser Zeit ist er ein aktives Mitglied im später umbenannten KC Tollensia e. V. Ein Jahr später wurde seine Frau Heike auch Vereinsmitglied. Als Kind hatte sie das Akkordeonspielen in der Musikschule gelernt und welcher Gedanke lag jetzt näher, als auch hier in Neubrandenburg ein Gesangstrio zu gründen. Die „Tramps vom Tollensetal“ traten vor über 25 Jahren das erste Mal auf. Ein Pauker war schnell gefunden: Hanning Stegemann, der der Truppe 4 Jahre die Treue hielt. Als Hanning ausschied, ergänzte Eduard Groß das Gesangstrio – 6 Jahre lang. Dann bereicherte unser Freund Stegi (Dieter Stegemann) die „Tramps vom Tollensetal“ – 10 Jahre lang. Später ergänzte der lange Hille (Jörn Hildebrandt) ein paar Jahre als Pauker die Truppe und es durfte auch mal kein geringerer als der Musiker Hansi Löwen vom damaligen Quintett 67 die kultigen Tramps unterstützen. Jetzt ist unser Matze der Pauker bei den Tramps. In Neubrandenburg wurde aber nicht nur Karneval im HKB, es wurden auch Sommerfeste gefeiert. Auch für diese Veranstaltungen entstanden in der „guten Stube“ der Familie Blümke die Mottolieder, wobei Bernhard stets die Ideen für das Thema, Melodie und Text lieferte und der Rest der Truppe froh war über jede Ergänzung, die sie einbringen konnten. So sind wohl mit der Zeit an die 30 Lieder entstanden, die, weil sie immer aktuell waren, auch ein bisschen die Geschichte der letzten fast 35 Jahre im Kleinen wiederspiegeln.

Da gab es solche Hit`s wie z. B.:

„Wir war´n die allergrößte DDR“, „Da lacht der Barsch“, „Ramba Zamba“, „Augen auf beim Verkehr“ oder „Spielerein im Mondenschein“, um nur einige zu nennen und natürlich die immer wieder aktualisierten Lieder: „Wir sind die Tramps“ und „Da hat vor 40 Jahren noch keiner dran gedacht“.

Neben dem Gesang bereicherte Bernhard in den letzten 35 Jahren die Karnevalsprogramme auch durch seine Büttenreden oder gemeinsam mit Heike durch die Playback – Show´s. Heute ist Bernhard, weil jobmäßig auch vielbeschäftigt, für die Musik der Tanztruppen zuständig und er ergänzt auch schon mal das Männerballett.

Darüber hinaus kümmern sich die Tramps im Vorstand des KCT um die Geschicke des Vereins. Heike ist bereits das 19. Jahr als Schriftführerin tätig.

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Elferrat

Zum KC Tollensia gehört seit dessen Gründung ein Elferrat. Das ist angelehnt an die Rheinische Tradition, obwohl wir keinen Rheinländer oder jemanden aus dieser Umgebung in den Reihen des Clubs hatten oder haben.

Viele Rheinländer, die in den Osten Deutschlands umgesiedelt sind, haben vielerorts den Karneval „mitgebracht“. Bei Tollensia ist das nicht so. Trotzdem, weil im Westen in jeder Karnevalsgesellschaft ein Elferrat fungierte, musste es bei uns auch einer sein. In den 60er Jahren war eine Fußballmannschaft der richtige Elferrat. Das waren damals die Mannen der BSG Medizin Neubrandenburg. Das klingt doch, oder? Der hohe Rat noch ohne Funktion aber wir hatten zumindest Zahlenmäßig einen. Im Laufe der Jahre waren dann immer mehr Damen und Herren, die auch mit der Organisation der Faschings- und Karnevalveranstaltungen zu tun hatten, im Elferrat organisiert. Sie übernahmen immer mehr Verantwortung. Auch heute befinden sich noch Größen oder die Größten in den Reihen des Elferrates. Das mögen die Mannen der tapferen Garde oder die grazilen Damen der Funkengarde gar nicht gerne hören aber das ist nun mal so. Schließlich sind ja der KC-Präsident und das Urgestein des Neubrandenburger Karnevals, Acha der Frauenkenner, nach wie vor Mitglieder des Elferrates.

Den Ursprung des Faschings in Mecklenburg geht aber bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Zu dieser Zeit wurde um die Fastnacht herum, in ländlicher Gegend, der Mecklenburger Fastelabend gefeiert. Auf der Tenne des Großbauern herrschte das bunte Treiben. Die Musikanten wurden in einen Häckselsack gesteckt, damit sie nicht froren und dann wurde mindestens drei Tage gefeiert. Die Dörpschaft war das organisierende Gremium, heute mit dem Elferrat des Faschingstreibens zu vergleichen. Mummenschanz, Tanz, Gesang, das sich Verkleiden, Essen und Trinken gehörten dazu. Genauso wie heute!

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Der Präsident

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Der Präsident unseres Vereins, Manfred Tepper, ist ein gebürtiger Neubrandenburger. Hat 10 Jahre die Lehrer belästigt, um danach einen „ordentlichen“ Beruf zu erlernen.

Als Kraftfahrzeugelektromechaniker hat er im RWN sein Brot für die Familie und sich verdient. 1981 wechselte er in die Kulturabteilung des RWN und legte Ende der achtziger Jahre ein Studium zum Clubleiter ab.

Seit 1999 ist er im Veranstaltungszentrum unserer Stadt tätig und trägt die Verantwortung für das Betreiben der Konzertkirche.

Zum Fasching kam er auf wundersame Weise und ohne es gewusst zu haben. Er besuchte 1970 mit seiner damaligen Freundin den Fasching im HKB, gestaltet von der AG ( Arbeitsgemeinschaft ) Tollensia. Sein Bruder Edgar war dort schon seit Gründung der AG, 1967, im Elferrat tätig.

Bei diesem besagten Besuch des Faschings hat ein Mitglied des Elferrates versucht, die aufkommende Aufregung vor dem Programm mit Alkohol zu vertreiben. Das ist ihm gelungen, die Aufregung war weg, aber der Alkohol war da.

Kurz, das Elferratsmitglied ist an diesem Abend von der Bühne gefallen. Das war der Grund für die Leitung der AG, dem betreffenden Mitglied zu sagen: DU bist raus!

Also wurde der Bruder von Edgar Tepper, Manne Tepper, gleich am nächsten Abend in den Elferrat berufen und blieb bis heute. Von dieser Stunde an hat er bei keiner Veranstaltung der AG, später KC Tollensia, gefehlt. Ob beim Fasching, den Schlüsselübergaben im Rathaus, oder den Sommerfesten, den älteren besser bekannt als Seeräuberfest, Manne war immer dabei. Ehrensache für ihn!

Ehrenamtlich geleitet wurde die AG Tollensia in den ersten Jahren ihres Bestehens von Bodo Staedtke, später von Erwin Glanz. Diesen zog es 1983 aber an die Ostsee, er ist mit Sack und Pack nach Ückeritz gezogen. KC Mitglied ist er aber immer noch. Nun war guter Rat teuer, wer sollte den Vorsitz des Vereins übernehmen. Die Wahl fiel auf Manne Tepper. Der hat auch zur Freude aller "JA" gesagt und der „Alptraum“ für ihn ging los. Einen Verein von fast 90 Mitgliedern, mit Altersstruktur von 6-70 Jahren zu führen war schwieriger als gedacht.

Dann kam die politische Wende und Vereine wurden als eingetragene Vereine mit wirtschaftlichem Geschäftsbetrieb, steuerbegünstigten Zuwendungen und einer Maximalsumme steuerfreien Einnahmen geführt. Es war alles neu! Bei einer Schulung von eingeladenen Vereinsvorsitzenden Anfang der Neunziger in Bornmühle, war der erste Satz des Referenten: Ach ihr seid die Idioten, die einen Verein leiten wollen? Hat der gesponnen? Nein, recht hat er gehabt. Die Hürden, die einem Verein in den Weg gelegt werden um als eingetragener Verein zu gelten, kann sich kein Mensch vorstellen. Mindestens alle drei Jahre muss beim Finanzamt die Gemeinnützigkeit des Vereins nachgewiesen werde. Das ist aber eine der kleineren Hürden, die ein Verein überspringen muss, andere ungeahnte sind höher.

Unser Manne ist trotzdem Vereinsvorsitzender, besser, Präsident des KC Tollensia e.V. Neubrandenburg geblieben. Nun schon über 35 Jahre. Und wie lange noch? Das weiß nur er!!!

Tolli bedankt sich bei Manne für seine offenen Worte.

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Funkengarde

 

Zu jedem Hofstadt eines Karnevalvereins gehört eine Funkengarde - so auch bei uns!, Sie werden auch die "Pinkies" genannt.

Unsere "Pinkies" (abgeleitet von den pinkfarbenen Funkenkostümen) sind zehn Frauen jeder Altersgruppe.
Geübt wird das ganze Jahr, denn die Auftritte beschränken sich nicht nur auf die närrische Zeit.
Als "Tollensiagirls" verzaubern wir als Showtanzgruppe und bei der Dörpschaft als zünftige Bauernmädels das Publikum.
Funkengarde - das ist Spaß und Freude, Training und Disziplin.

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